Legierung - Goldlegierung

Im Bereich der Edelmetallerzeugung, -verarbeitung und -recycling spielt die Zusammensetzung der Edelmetalle eine ganz besondere Rolle. Denn die Art der Legierung bestimmt den Preis des Metalls. Am deutlichsten wird die Eindringlichkeit dieser Tatsache bei dem An- und Verkauf von Gold sichtbar.

In der Metallurgie wird eine Legierung als metallischer Wirkstoff bezeichnet, der aus mindestens zwei Stoffen besteht, wovon wiederum mindestens eines ein Metall ist. Das Erzeugnis dieser beiden Elemente muss zudem die metalltypischen Merkmale eines kristallinen Aufbaus mit metallischen Bindungen. Eine Reaktion der zu vermengenden Stoffe ist grundsätzlich von drei Faktoren abhängig. Zu einem was man vermischt und um welche Art von Stoff es sich handelt. Zum anderen wie hoch der Anteil des hinzugegeben Elements, also seine Masse. Aber auch die Schmelztemperatur, bei dem die Stoffe, meist alles Metalle, zusammengeführt werden. Sind diese Faktoren bzw. Bedingungen bestens bedient, so kann man eine hohe Löslichkeit der Legierungspartner ineinander erwarten.

Welche Legierungen kommen bei Goldschmuck vor?

Je nach dem zu welchem Anteil die entsprechenden Legierungspartner vorkommen, ergibt sich der Wert des Goldes. Die wichtigsten Gold-Legierungen sind: 333er, 585er, 750er, 900er, 916er und 986er Gold, wobei die Zahl den Goldanteil in 1/100-tel Teilen angibt. So hat enthält 900er Gold einen Feingoldanteil von 90%. Bei 999er Feingold spricht man kaum noch von einer Legierung, da dieses Metall fast ausschließlich aus reinem Gold besteht.

Warum wird Gold legiert?

Goldlegierungen sehen dem 999er Feingold größtenteils sehr ähnlich. Außerdem sind sie für viele Privatpersonen eine gute und vor allem billigere Alternative zu Schmuck aus Feingold. Dieser Gesichtspunkt ist jedoch nicht der Anreiz für die Herstellung der Legierungen, sondern andere vielfach praktische Gründe. So werden Goldlegierungen gefertigt, um so eine Härtung und eine gewisse Kratzfestigkeit für beispielsweise Münzen zu gewährleisten. Ein Beispiel dafür ist die 916er Gold-Legierung des Krügerrand. Eine weitere häufig genutzte Legierung ist Weißgold. Dieses Gold weist Anteile von Silber auf und dies nicht ohne Grund. Denn Silber ist das glänzendste aller Edelmetalle und verleiht so dem Weißgold seinen ebenfalls hohen Reflexionsgrad.

Welches Gold ist das Richtige?

In einigen Staaten wird 333er Gold nicht als Gold angesehen, sondern als vergoldetes Stück. Die Gründe dafür sind der „mindere“ Wert und die Möglichkeit eine allergische Reaktion auszulösen. Außerdem oxidieren Schmuckstücke aus 333er Gold einfacher und verlieren so ihre Pracht. Deshalb ist grundsätzlich dazu geraten, höherkarätiges Gold für die Schmuckherstellung zu verwenden.

900er Gold und höherwertigere Legierungen werden für die Herstellung von Münzen und Barren genutzt. Auch für sehr wertvollen Schmuck werden diese hohen Legierungen genutzt, aufgrund ihrer Weichheit jedoch nur in geringem Maße. Dennoch sind solch hohe Goldlegierungen weitaus bruchresistenter, da Gold allein sehr weich und zäh ist.

Welches Gold ist das nun?

Am Ende stellt sich nur die Frage, welche Gold-Legierung man vor sich liegen hat. Meistens sind Schmuckstücke mit einem Stempel versehen, der den Goldgehalt angibt. Auch die meisten Anlagemünzen und -barren sind mit solchen Markierungen versehen. Findet man nun keine dieser Punzierungen, so ist es für den Ottonormalverbraucher schwierig sein Gold fundiert zu beurteilen. Denn je nachdem, welche Legierung vorhanden ist, variiert auch die Farbe. So gibt es hellgelbes, gelb bis dunkelgelbes Gold. Aber auch rosa, rot, grün und sogar blau. Die exakte Zusammensetzung des Goldes ist noch immer unbekannt und daher nur anhand einer chemischen Analyse mit einem RFA-Röntgengerät möglich.